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ICF/ICD

ICF
Das ist eine englische Abkürzung für:
Internationale Klassifizierung von Funktions-Fähigkeit,
Behinderung und Gesundheit.

ICD
Das ist eine englische Abkürzung für:
Internationale Klassifikation von Krankheiten
und anderen Gesundheits-Problemen.

ICF und die Bedeutung von dieser Abkürzung im
Bundes-Teilhabe-Gesetz

Im Bundes-Teilhabe-Gesetz stehen neue Regeln dafür:
So kann man eine gute Teilhabe von
Menschen mit Behinderungen sichern.
Dafür gibt es nun ein Instrument.

Ein Instrument ist ein Hilfsmittel.
Hier ist mit Instrument dieses Papier gemeint:
Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit,
Behinderung und Gesundheit.

Das ist ein Muster für eine Beschreibung davon:

  • Das kann eine Person.
  • Das behindert eine Person.
  • So ist die Gesundheit von einer Person.

Dieses Papier ist international.
Das bedeutet:
Es wird in verschiedenen Ländern benutzt.

In diesem Text geht es darum:

  • Das bedeuten die 3 Buchstaben ICF.
  • Diese Personen haben das Papier geschrieben.
  • Das steht in dem Papier.

In diesem Text soll erklärt werden:

  • Darum ist dieses Papier wichtig.
  • So wird mit diesem Papier gearbeitet.

Im folgenden Text lesen Sie:

  • Krankheit und Behinderung sind 2 verschiedene Dinge.
    Deshalb gibt es 2 verschiedene Klassifikationen:

    •  Eine für Krankheiten.
    •  Eine für Behinderungen.

    Klassifikation bedeutet Muster für eine Beschreibung.
    Damit kann man schwere Themen erklären.
    Und man kann Infos ordnen.
    Damit man etwas besser verstehen kann.
    Damit man zum Beispiel besser weiß:

    • Das ist eine Krankheit.
    • Das ist eine Behinderung.

    Dieses Muster von einer Beschreibung ist eine Hilfe.
    Damit alle Länder die gleiche Beschreibung benutzen:

    •  Das ist eine Krankheit.
    •  Das ist eine Behinderung.

    Diese Klassifikation für Krankheiten und Behinderungen
    hat die WHO gemacht.
    WHO ist die Abkürzung für Welt-Gesundheits-Organisation.
    Das ist eine welt-weite Behörde für Gesundheit.
    Dort werden Gesundheits-Fragen für die ganze Welt geregelt.

    Es gibt 2 Klassifikationen:

    • ICD.
      I bedeutet International.
      C bedeutet Klassifikation.
      Die Abkürzung ist Englisch.
      Im Englischen wird Klassifikation mit einem C geschrieben.
      D bedeutet Disease.
      Das ist das englische Wort für Krankheit.
      Man spricht es so: Die-sies.

    ICD bedeutet ausgeschrieben:
    Internationale Klassifikation von Krankheiten und Gesundheits-Problemen.
    Dieses Papier ist von der Welt-Gesundheits-Organisation.
    Auf dieser Internet-Seite gibt es mehr Infos über die
    Welt-Gesundheits-Organisation:
    Welt-Gesundheits-Organisation

    1999 wurde das Papier das letzte Mal bearbeitet und verbreitet.
    Das ist die 10. Fassung von der ICD.
    Sie heißt ICD10.
    Fassung bedeutet:
    Ein Papier wurde bearbeitet.
    Manche Sachen wurden neu dazu-geschrieben.
    Manche Sachen wurden geändert.

    An der 11. Fassung von der ICD wird schon gearbeitet.
    Wahrscheinlich ist sie ab dem Jahr 2022 gültig.

    • ICF.
      I bedeutet International.
      C bedeutet Klassifikation.
      Die Abkürzung ist Englisch.
      Im Englischen wird Klassifikation mit einem C geschrieben.
      F steht für Funktions-Fähigkeit, Behinderung und Gesundheit.

    ICF bedeutet ausgeschrieben:
    Internationale Klassifikation von Funktions-Fähigkeit,
    Behinderung und Gesundheit
    .
    Auch dieses Papier hat die Welt-Gesundheits-Organisation
    geschrieben.
    Im Mai 2001 wurde es in diesen Sprachen
    von den Vereinten Nationen beschlossen:

    • Englisch.
    • Französisch.
    • Spanisch.
    • Arabisch.
    • Russisch.
    • Chinesisch.

    Seit dem Jahr 2005 gibt es dieses Papier auch in Deutsch.  

    Das sind die Ziele von der ICF:

    1. Es soll eine gleiche und gemeinsame Sprache geben:
      Für die Beschreibung von der notwendigen Unterstützung
      für eine Person.
      Diese gleiche und gemeinsame Sprache ist wichtig für:
      • Leistungs-Nehmer und Leistungs-Nehmerinnen.
        Das sind die Personen, die Unterstützung brauchen.
      • Leistungs-Erbringer.
        Das sind die Stellen, die Unterstützung geben.
      • Leistungs-Träger.
        Das sind die Stellen, die die Unterstützung bezahlen.
         
    2. Die ICF soll beim Verstehen von Behinderung helfen.
      Man soll mit Hilfe von der ICF besser verstehen:
      • Das macht eine Behinderung mit dem Körper von einer Person
      • Das macht eine Behinderung mit den
        Handlungs-Möglichkeiten von einer Person.
      • Das macht eine Behinderung mit der Teilhabe von einer Person.

    Diese Fragen kann die ICD nicht beantworten.
    Zu diesem Thema steht weiter unten noch mehr.

    Zusammenfassung
    Mit der ICD10 kann man diese Sachen erkennen und beschreiben:

    • Krankheiten.
    • Gesundheits-Probleme, die von Krankheiten kommen.
    • Gründe, warum eine Person gestorben ist.

    Mit der ICF kann man erkennen und beschreiben:

    • So stark ist eine Behinderung.

    Die ICF soll helfen, wenn man heraus-finden muss:
    Diese Unterstützung braucht eine Person mit Behinderungen.
    Weil sie wegen einer Behinderung Nachteile bei der Teilhabe hat.
    Mit der ICF kann man besser die richtige Unterstützung finden,
    die zum Leben von der Person passt.

    Die beiden Klassifikationen ICD und ICF ergänzen sich.
    Das bedeutet:
    Was die ICD nicht erklärt.
    Das steht in der ICF.
    Und umgekehrt.

    Viele denken:
    Diese Klassifikationen sind schwer zu verstehen.
    Aber:
    Sie sind sehr nützlich.

  • Mit der ICD-10 kann man in vielen Bereichen arbeiten.
    Das Papier ist wichtig:
    Wenn man besondere Beschreibungen von Personen braucht.
    So wie in besonderen Bereichen von der Medizin.
    Das nennt man Spezial-Klassifikationen.
    Die ICD-10 braucht man zum Beispiel zur Beschreibung von
    Krebs-Krankheiten.

    In der ICD gibt es ein bestimmtes Krankheits-Modell.
    Ein Modell ist eine Erklärung:
    Damit man ein schweres Thema besser verstehen kann.
    Zum Beispiel eine Krankheit.

    Mit dem Krankheits-Modell von der ICD versteht man
    die Bedeutung von einer Krankheit.
    Man kann sehen:
    Es gibt einen Grund für eine Krankheit.
    Das ist der Anfang von einer Veränderung.
    Diese Veränderung ist krankhaft.
    Wenn die krankhafte Veränderung größer wird:
    Dann sieht man die Krankheit.

    Die ICD sagt:
    Eine Krankheit ist das Ergebnis einer Kette von Sachen, die passieren.
    Alle Sachen haben miteinander zu tun.
    Sie kommen nicht allein vor.
    Am Ende von dieser Kette ist die Krankheit da.
    Diese Erklärung heißt:
    Ursache-Wirkungs-Modell.
    Eine Ursache ist der Grund für etwas.
    Zum Beispiel für eine Krankheit.
    Die Wirkung ist die Folge von etwas.
    Zum Beispiel wenn sich im Körper etwas verändert.

    Das Ursache-Wirkungs-Modell erklärt:
    Das ist der Weg von Krankheiten.
    Vom Anfang bis zu dem Moment, wenn man eine Krankheit sehen kann.
    Das passiert in einer bestimmten Reihenfolge:

    1. Grund von einer Krankheit.
    2. Die Krankheit entwickelt sich.
      Das bedeutet:
      Es gibt Veränderungen im Körper.
    3. Die Krankheit wird sichtbar.

    Die Folgen von einer Krankheit sieht man in diesem Modell nicht.
    Man sieht zum Beispiel nicht:
    Durch eine Krankheit kann man eine Behinderung bekommen.

    Die ICD eignet sich deshalb nicht:
    Wenn man alle Folgen von Krankheiten erklären möchte.
    Zum Beispiel von chronischen Krankheiten.
    Chronisch spricht man so: kronisch.
    Das bedeutet:
    Eine Krankheit bleibt.
    Sie geht nicht weg.
    Chronische Krankheiten dauern sehr lange.
    Oder sie bleiben für immer.

    Mit dem ICD-Modell kann man nicht erklären:
    So leben Menschen mit chronischen Krankheiten.
    So verändert eine lange Krankheit das Leben von Menschen.

    Das medizinische ICD-Modell erklärt nur:
    Diese Krankheit gibt es.
    Das nennt man das Vorhanden-Sein von einer Krankheit.
    Dieses Modell erklärt nicht:
    So ist es:
    Wenn eine Krankheit bleibt.
    Wenn sie nicht mehr weg-geht.
    Das nennt man auch Dauerhaft-Werden.
    Das schwere Wort dafür ist Chronifizierung.
    Das spricht man so: Kroni-fi-zierung.

    Chronische Krankheiten muss man behandeln.
    Bei manchen braucht man viel Behandlung.
    Bei manchen braucht man weniger Behandlung.
    Oft kann man chronische Krankheiten nicht heilen.
    Eine chronische Krankheit hat dauerhafte Folgen.
    Diese Folgen werden in dem ICD-Modell nicht erklärt.

    Durch eine chronische Krankheit kann man eine Behinderung bekommen.

    Einige chronische Krankheiten werden heute als Behinderung gesehen.
    Sie werden im ICF-Papier beschrieben.
    Zum Beispiel:
    Chronische Rücken-Schmerzen.
    Und die Folgen von dauerhaften Rücken-Schmerzen.

    In dem ICF-Papier steht auch:

    • Das sind die Folgen von chronischen Rücken-Schmerzen.
    • Das bedeuten chronische Rücken-Schmerzen für die
      Handlungs-Möglichkeiten.
    • Das bedeuten chronische Rücken-Schmerzen für die Teilhabe.

    Rücken-Schmerzen können schlimmer werden.
    Wenn die Umwelt einer Person schlecht ist.
    Zum Beispiel:
    Wenn eine Arbeit sehr anstrengend ist.
    Oder wenn der Stuhl am Arbeits-Platz unbequem ist.
    Das sind Barrieren in der Umwelt.
    Man kann diese Barrieren abbauen:
    Wenn man Hilfsmittel bekommt.
    Zum Beispiel einen besseren Stuhl.
    Oder man kann einen anderen Beruf lernen.
    Zur Umwelt gehören auch andere Menschen:
    Wenn sie einer Person keine Unterstützung geben.
    Dann können auch andere Menschen Barrieren sein.

    Chronische Krankheiten sind nicht nur kurz da.
    Man hat sie länger.
    Das bedeutet:
    Länger als ein halbes Jahr.
    Diese Zeit-Angabe steht auch in der
    rechtlichen Erklärung von Behinderung.
    Sie steht in Paragraph 2 Absatz1 vom 9. Sozial-Gesetz-Buch.

    Zu einer vollständigen Beschreibung gehört aber noch mehr.
    Eine chronische Krankheit kann die Teilhabe von einem Menschen verändern.

    Man hat vielleicht weniger Möglichkeiten zur Teilhabe.
    In dem Beispiel von den Rücken-Schmerzen wurde erklärt:
    So können Rücken-Schmerzen die Teilhabe verändern.

    Mit der ICF-Beschreibung kann man gut arbeiten:
    Wenn man für eine Person passende Unterstützung
    für eine gute Teilhabe finden möchte.

  • ICF ist die Abkürzung für
    Internationale Klassifizierung von Funktions-Fähigkeit, Behinderung und Gesundheit.

    Die Wörter Funktions-Fähigkeit und Behinderung sind ein
    Gegensatz-Paar.

    Das bedeutet:
    Funktions-Fähigkeit beschreibt:
    Das kann eine Person.
    Behinderung beschreibt:
    Was behindert eine Person.
    Das sind 2 verschiedene Sachen.
    Aber sie stehen zusammen in einer Erklärung.
    Weil man sie zusammen anschauen muss.
    Damit man eine gute Beschreibung machen kann.

    Zur Funktions-Fähigkeit gehören verschiedene Komponenten.
    Komponenten sind Teile von etwas.

    Das gehört zur Funktions-Fähigkeit:

    • Körper-Funktionen und Körper-Strukturen.
      Körper-Funktionen sind Aufgaben vom Körper.
      Zum Beispiel:
      • Atmen.
      • Sprechen.
      • Bewegung.
    • Körper-Strukturen sind Teile vom Körper.
      Zum Beispiel:
      • Von Knochen
      • Von Verdauungs-Organen.
      • Vom Ohr.
    • Aktivität.
      Das bedeutet:
      Das kann ein Mensch machen.
    • Teilhabe
      So kann eine Person mit-machen:
      Wenn viele Menschen etwas zusammen machen.

    Wenn man Behinderung beschreiben will:
    Dann gehören diese Komponenten dazu:

    • Beeinträchtigung von Körper-Funktionen und
      Körper-Strukturen.
      Das bedeutet:
      Der Körper kann bestimmte Aufgaben nicht mehr machen.
    • Aktivitäts-Beeinträchtigungen.
      Das bedeutet:
      Ein Mensch kann etwas nicht mehr machen.
      Oder ein Mensch kann etwas nicht mehr so gut machen.
    • Teilhabe-Einschränkungen
      Das bedeutet:
      Ein Mensch kann nicht mehr oder nicht mehr gut mit-machen:
      Wenn viele Menschen etwas zusammen machen.

    In dem ICF-Papier steht auch:
    Wie stark eine Behinderung ist:
    Das hängt auch von diesen anderen Sachen ab:

    1.  Umwelt-Faktoren.
      Das sind Sachen aus dem persönlichen Umfeld.
      Zum Beispiel:
      - Menschen, die man kennt.
      ­- Die Gegend, wo man wohnt.
      Diese Sachen können eine Behinderung stärker machen.
      Oder:
      Diese Sachen können eine Unterstützung sein.

      Umwelt-Faktoren sind zum Beispiel:
      - Welche technische Unterstützung man benutzt:
      - Wie man lebt.
      Sie können die Teilhabe von einem Menschen verbessern.
       
    2. Person-bezogene Faktoren.
      Das ist eine Zusammenfassung davon:
      • Die Eigenschaften von einem Menschen
      • Die Lebens-Geschichte von einem Menschen.
      • Wie ein Mensch sein Leben lebt.
        Dazu gehört zum Beispiel:
        • Geschlecht.
        • Herkunft.
        • Alter.
        • Wie fit man ist.
        • Wie man lebt.
        • Persönliche Gewohnheiten.
        • Wie man aufgewachsen ist.
        • Was man bei Problemen macht.
        • Mit welchen Menschen man aufgewachsen ist.
        • Was man gelernt hat.
        • Was man erlebt hat.
        • Ob man immer ein persönliches Muster dafür hat:
          Was man in bestimmten Momenten macht.
        • Persönliche Merkmale von einem Menschen.

      Diese Person-bezogene Faktoren stehen nicht in der ICF.
      Aber man sieht sie in dem Bild weiter unten.
      Damit kann man besser erkennen:
      Diese Sachen können in allen Bereichen wichtig sein.
      Sie können mit darüber entscheiden:
      So gut wirkt eine Unterstützung.

      Umwelt-Faktoren und Person-bezogene Faktoren
      nennt man auch Kontext-Faktoren.

      Das folgende Schau-Bild soll zeigen:
      So schwierig ist das Miteinander von diesen 2 Seiten:

      1. Die Komponenten von der Funktions-Fähigkeit.
        Das sind die Sachen, die zum Körper gehören:
        • Wie der Körper arbeitet.
        • Wie Körper-Teile arbeiten.
        • Wie aktiv ein Mensch ist.
        • Und wie viel Teilhabe ein Mensch erlebt.
           
      2. Die Kontext-Faktoren.
        Damit sind die Einflüsse von der Umwelt gemeint.
        Und die Einflüsse von einer Person selbst.

      In dem Schau-Bild gibt es Pfeile zwischen den Komponenten.
      Sie zeigen:
      Eine Komponente kann eine andere Komponente verändern.
      Das nennt man auch Wirkungen.

      Auf dem Schau-Bild sieht man:
      Die Komponenten beeinflussen sich gegenseitig.
      Das bedeutet:
      Wenn sich in einem Feld etwas verändert:
      Dann verändert sich auch etwas in einem anderen Feld.
      Zum Beispiel:
      Wenn sich etwas im Feld Umwelt-Faktoren verändert.
      Zum Beispiel:
      Weil der Fahrstuhl in einer U-Bahn-Station nicht mehr funktioniert.
      Dann verändert sich auch etwas im Feld Aktivität.

      Zum Beispiel:
      Man kann nicht mehr mit der U-Bahn zu seinen Freunden fahren.
      Man macht dann bei weniger Sachen mit.

      Wenn man an all diese Sachen denkt:
      Dann kann man das Leben von einem Menschen vollständig beschreiben.
      Wenn Umwelt-Faktoren gut sind.
      Zum Beispiel:
      Es gibt viel technische Unterstützung.
      Es gibt wenig Barrieren.
      Zum Beispiel:
      Die Bäckerei hat eine Rampe.
      Dann kann die Person mit Behinderungen selbst Kuchen kaufen.
      Dann kann eine Person mit Behinderungen gut teilhaben.
      Dann ist die Teilhabe mit anderen Menschen möglich.
      Die Person mit Behinderungen kann ihre Freunde zum Kuchen einladen.

      Die Person-bezogenen Faktoren sind
      auch wichtig bei diesen Fragen:
      Was hat die Person in ihrem Leben schon gemacht?
      Was kann sie gut?
      Was mag sie gern?

      Die Felder Aktivität und Partizipation sind besonders wichtig.
      Wenn man wissen will:
      So entsteht Behinderung.
      Das wird im nächsten Abschnitt erklärt.

      Am wichtigsten ist die gelingende Teilhabe.
      Also eine Teilhabe, die gut klappt.
      Man schaut:

      • Wie klappt Teilhabe gut.
      • Was behindert eine gute Teilhabe.

      Dafür hat die ICF 9 Lebens-Bereiche bestimmt.

    • Die ICF hat 9 Lebens-Bereiche bestimmt.

      Damit man die Teilhabe von einer Person besser einschätzen kann.
      In jeden Lebens-Bereich können Einschränkungen festgestellt werden:

      • Bei der Aktivität.
        Das ist das, was man machen kann.
      • Bei der Teilhabe.
        Das ist das, was man gemeinsam mit anderen macht.
        Diese Einschränkungen bedeuten:
      • Eine Person kann etwas machen.
        Oder:
        Eine Person kann etwas nicht machen.
        Das nennt man auch Leistung.
      • Eine Person kann vielleicht etwas machen oder an etwas teilhaben:
        Wenn die Person technische Unterstützung bekommt.
        Wenn die Person Unterstützung von einer Assistenz bekommt.
        Das nennt man Leistungs-Fähigkeit.

      Das sind die 9 Lebens-Bereiche von der ICF:

      1. Lernen und Wissen benutzen.
      2. Aufgaben und Anforderungen.
        Anforderungen sind:
        Fähigkeiten, die man braucht:
        Damit man etwas machen kann.
      3. Austausch.
      4. Mobilität.
        Das bedeutet:
        Von einem Ort zu einem anderen Ort kommen.
      5. Selbst-Versorgung.
        Das bedeutet:
        Man kümmert sich selbst um das, was man zum Leben braucht.
      6. Leben zu Hause.
      7. Zusammen-Sein mit Menschen.
      8. Die Bereiche:
        • Erziehung.
          Das bedeutet:
          Leben und Lernen von den Eltern.
        • Arbeit und Beschäftigung.
        • Wirtschaftliches Leben.
          Das bedeutet:
          Umgang mit Geld.
      9. Gemeinschafts-Leben und staats-bürgerliches Leben.
        Das ist das politische Leben von einer Person.
        Zum Beispiel:
        Wenn man wählen darf.
        Wenn man in der Politik mit-reden möchte.

      In all diesen 9 Lebens-Bereichen
      kann ein Mensch Nachteile haben
      Weil er etwas nicht machen kann.
      Oder weil er nicht teilhaben kann.
      Weil andere Menschen ihn ausgrenzen.

    • Neu ist:
      Behinderung wird von verschiedenen Seiten betrachtet.
      Man hat darauf geachtet:
      Darum behindert eine Behinderung.

      • Welche Sachen sind wichtig:
      • Welche Rolle spielt zum Beispiel die Umwelt.
      • Welche Rolle spielen Hindernisse.
      • Welche Rolle spielen andere Menschen.
      • Welche Rolle spielt die eigene Person.

      Neu ist auch:
      Alle Sachen hängen zusammen.
      Das hat man in dem Schau-Bild mit den Pfeilen gesehen:
      Wenn sich die Bedeutung von einer Sache ändert:
      Dann ändert sich auch die Bedeutung von anderen Sachen.
      Alles hat miteinander zu tun.

      Es gab schon eine Beschreibung für Behinderung von der
      Welt-Gesundheits-Organisation:
      Bevor die ICF 2001 beschlossen wurde.

      Aber manche Menschen haben gesagt:
      Das Papier ist nicht gut.
      Viele wichtige Sachen stehen da nicht drin.
      Zum Beispiel:
      Die Bedeutung von der Umwelt und von dem persönlichen Umfeld.
      Wenn man wissen will:
      Wie schwer ist eine Behinderung.

      Deshalb wurde dieses Papier geändert.
      Dabei haben Menschen mit Behinderungen mit-gemacht.
      Zum Beispiel Selbst-Vertreter von der internationalen Arbeits-Gruppe:
      Disabled Peoples‘ International.
      Das spricht man so: Dis-äbeld Piepel Internäschionäl.
      Die Abkürzung ist DPI.

      Besonders wichtig ist:
      Man muss das Umfeld von Menschen mit Behinderungen beachten.
      Damit man sehen kann:
      So gut ist die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.

      Menschen mit Behinderungen haben an der ICF mit-gearbeitet.
      Sie haben selbst dafür gesorgt:
      Dass man bei der Beschreibung von Behinderungen
      auf die Umwelt von den betroffenen Menschen achtet.

    • Man benutzt Klassifikationen.

      • Damit man die Funktions-Fähigkeit von einem Menschen prüfen kann.
      • Damit man etwas über die Funktions-Fähigkeit von einem Menschen sagen kann.
      • Damit man Behinderungen von einem Menschen genau beschreiben kann.
      • Damit man sagen kann:
        Diese Nachteile bei der Teilhabe hat eine Person:
        Wegen einer Behinderung.

      Die Klassifikationen sollen helfen:

      • Damit man die richtigen Hilfen für eine Person findet.
      • Damit die Unterstützung zum Leben von einer Person passt.
      • Damit man weniger Nachteile bei der Teilhabe hat.

      Klassifikationen helfen auch beim Prüfen:
      So wird Unterstützung verteilt.

      Mit Klassifikationen kann man entscheiden:
      Diese Unterstützung kann eine Person bekommen.

      Klassifikationen sind wichtig für die die Planung von der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen.
      Man kann damit feststellen:
      Diese Unterstützung wird gebraucht.
      Und dann kann man sagen:

      • Für diese Unterstützung braucht man so viel Geld.
      • Für diese Unterstützung braucht man diese Materialien.
      • Für diese Unterstützung braucht man diese Personen.

      Eine Unterstützung kann zum Beispiel sein:

      • Abbau von Hindernissen.
      • Schulungen, wie man Vorurteilen begegnen kann.
      • Schulungen für das Leben mit einer Behinderung.
      • Unterstützung im Berufs-Leben.
      • Unterstützung durch eine Assistenz.

      Klassifikationen sind Muster von Beschreibungen.
      Zum Beispiel:
      Von der Funktions-Fähigkeit von einem Menschen.
      Funktions-Fähigkeit beschreibt:
      Das kann eine Person.
      Behinderung beschreibt:
      Das kann eine Person nicht.

      Ein Beispiel für einen Hilfe-Plan ist das Gesamt-Plan-Verfahren.
      Das ist ein Ablauf, damit man heraus-findet:
      Diese Unterstützung braucht eine Person.
       Von welcher Stelle kommt die Unterstützung.

      Das Gesamt-Plan-Verfahren wurde mit dem
      Bundes-Teilhabe-Gesetz eingeführt.
      Für das Gesamt-Plan-Verfahren wird die ICF benutzt.

      Die ICF wird auch benutzt für die Bedarfs-Ermittlung.
      Mit einer Bedarfs-Ermittlung wird festgestellt:
      Diese Unterstützung braucht eine Person.
      Dies Regeln dafür stehen im Paragraph 118 vom 9. Sozial-Gesetz-Buch.

      Bei der Bedarfs-Ermittlung wird darauf geachtet:
      Das braucht eine Person.
      Diese Unterstützung passt zum Leben von einer Person.

      Bei der Bedarfs-Ermittlung gab es einen Wechsel:
      Früher hat eine Einrichtung über die
      Unterstützung für eine Person bestimmt.
      Heute geht es mehr um die Wünsche von einer Person.
      Dieser Wechsel wird im später im Text erklärt.

      Klassifikationen sind wichtig:
      Wenn sich Menschen aus verschiedenen Bereichen austauschen.
      Mit Hilfe von Klassifikationen sprechen alle die gleiche Sprache.
      Wenn sie über Behinderungen sprechen.
      Das ist zum Beispiel wichtig beim Austausch von:

      • Ärztinnen und Ärzten.
      • Oder von Ärztinnen mit Physio- Therapeuten
      • Oder Physio-Therapeutinnen und Physio-Therapeuten.
        Das sind Fach-Leute für die Behandlung vom Körper.
        Sie helfen:
        Wenn man Probleme bei der Bewegung hat.
        Zum Beispiel wegen einer Verletzung.
        Oder wegen einer Krankheit.

      Klassifikationen sind wichtig:

      • Bei der Planung von Unterstützung in Büros und Ämtern.
      • Bei der Ausbildung für Berufe in der Rehabilitation.
        Rehabilitation heißt Wieder-Eingliederung.
        Es bedeutet:
        Etwas wieder so machen wie vorher.
        Zum Beispiel:
        Mit einer Behinderung gut arbeiten.
        Weil man technische Unterstützung bekommt
        Oder weil man Unterstützung von Personen bekommt
      • Beim Schreiben von Gesetzen.
        Zum Beispiel beim Bundes-Teilhabe-Gesetz.

      Es gibt auch Nachteile von Klassifikationen.

      Menschen werden in 2 Gruppen eingeteilt:

      • Menschen, die mehr Unterstützung brauchen.
      • Menschen, die weniger Unterstützung brauchen.

      Zwischen diesen 2 Gruppen gibt es eine Grenze.
      Aber eigentlich ist diese Grenze zwischen den
      verschiedenen Formen von Behinderungen nicht hart.
      Sie ist fließend.

      Doch die ICF bestimmt:

      • Das ist funktions-fähig.
        Das bedeutet:
        Das kann eine Person.
      • Das ist eine leichte Behinderung.
      • Das ist eine schwere Behinderung.

      Mit dieser Einteilung wird entschieden:

      • Diese Unterstützung kann eine Person bekommen.
      • Diese Unterstützung kann eine Person nicht bekommen.
    • Das Bundes-Teilhabe-Gesetz hat mehrere Stufen.
      Es ist nicht auf einmal gültig.
      Ein Teil vom Bundes-Teilhabe -Gesetz ist seit dem 1. Januar 2018 gültig.
      In diesem Teil steht
      Die ICF soll in Deutschland benutzt werden:
      Wenn man für eine Person passende Unterstützung sucht.

      Was bedeutet das genau?

      Im Bundes-Teilhabe-Gesetz steht:
      Es soll eine Gesamt-Planung für Unterstützung geben.
      Dazu muss man wissen:
      Diese Unterstützung braucht eine Person.

      Den Unterstützungs-Bedarf von einer Person muss man feststellen.
      Dafür soll jedes Bundes-Land einen Weg finden.
      Es muss dafür die ICF benutzen.
      Mit der ICF kann man die Nachteile von einer Person bestimmen:

      • Wenn sie etwas macht.
      • Bei der Teilhabe.

      Dabei werden Nachteile in 9 Lebens-Bereichen geprüft.
      Die Beschreibung von diesen 9 Lebens-Bereichen steht weiter oben.
      Diese Prüfung nennt man ICF-basierte Bedarfs-Ermittlung.
      Das steht seit dem 1. Januar 2020 im Gesetz:
      Es steht in Paragraph 118 vom 9. Sozial-Gesetz-Buch.

      Im Paragraph 142 vom 12. Sozial-Gesetz-Buch
      steht die ICF schon seit dem 1. Januar 2018.
      Man muss deshalb die bisherige Hilfe-Planung prüfen:

      • Passen sie zur ICF.
      • Das muss anders gemacht werden.
      • Das muss neu gemacht werden.

      Auf diesen Internet-Seiten gibt es Infos dazu:
      So wird die Bedarfs-Ermittlung in den Bundes-Ländern gemacht.
      Das ist der aktuelle Stand.
      Bedarfs-Ermittlung in den Bundes-Ländern

      Auf dieser Internet-Seite gibt es mehr Infos:
      So wird die ICF im Bundes-Teilhabe-Gesetz benutzt.
      ICF im Bundes-Teilhabe-Gesetz
      Auf dieser Internet-Seite beantworten Experten und Expertinnen Fragen zu diesem Thema.

    • Von der ICF steht nichts im UN-Vertrag.
      Aber:
      Über die ICF wurde in den Sitzungen von der UN in New York gesprochen:
      Als es im UN-Vertrag um das Verstehen von Behinderung ging.

      Der UN-Vertrag wurde also mit der ICF gemacht.
      Die Idee von der ICF steht auch im UN-Vertrag.

      Im UN-Vertrag steht:
      Behinderung ist nicht die Eigenschaft von einem Menschen.
      Behinderung ist das Ergebnis der Wechsel-Wirkung von Barrieren
      in der Gesellschaft und von persönlichen Beeinträchtigungen.
      Wechsel-Wirkung bedeutet:
      Es gibt verschiedene Gründe für eine Behinderung.
      Die verschiedenen Gründe ergeben zusammen eine Behinderung.
      Eine Behinderung kann da sein:

      • Durch Barrieren in der Gesellschaft.
        Wenn ein Gebäude keine Rampe hat.
        Wenn ein Text zu schwer geschrieben ist.
        Wenn andere Personen keine Unterstützung geben.
      • Durch persönliche Beeinträchtigungen.

      Das steht in Artikel 1 vom UN-Vertrag.

      Eine Behinderung kann man nicht verstehen:
      Wenn man nicht genau prüft:
      Das sind Barrieren.

      Die ICF und der UN-Vertrag passen also zusammen.
      Aber die ICF beschreibt genauer:

      • Die Bedeutung von körperlicher Behinderung.
      • Die Bedeutung von Behinderung in der Teilhabe
        an der Gesellschaft und im persönlichen Leben.

    Wer hat diese Texte gemacht?

    Die Texte wurden in Leichte Sprache übersetzt von:
    Marlene Seifert – Schriftgut

    Die Texte wurden geprüft von:
    Prüfer und Prüferinnen für Leichte Sprache
    von Mensch zuerst - Netzwerk People First Deutschland e.V.

    Der Text im Original wurde von Marianne Hirschberg geschrieben.