Taubblindheit verstehen – eine Informationsreihe

In dieser mehrteiligen Reihe möchten wir grundlegende Informationen vermitteln und für die Lebensrealität taubblinder Menschen sensibilisieren. Der erste Teil widmet sich Arten von Taubblindheit.
Taubblindheit ist eine doppelte Sinnesbeeinträchtigung, bei der sowohl das Hören als auch das Sehen betroffen sind. Sie tritt in unterschiedlichen Formen auf und stellt hohe Anforderungen an Kommunikation und Teilhabe. Taubblindheit ist nicht nur bei vollständigem Ausfall von Hör- und Sehvermögen gegeben, sondern auch bei verschiedenen Kombinationen von unterschiedlich starken Hör- und Sehbeeinträchtigungen. Taubblindheit ist nicht die Summe aus „taub“ und „blind“, sondern eine doppelte Sinnesbehinderung.
Die Ursachen reichen von genetischen Syndromen bis hin zu erworbenen Erkrankungen oder Unfallfolgen. Um betroffene Menschen wirksam zu unterstützen, ist ein genaues Verständnis ihrer Lebensrealität notwendig.
Insgesamt gibt es ca. 70 Arten von Taubblindheit. Bekannte Ursachen sind z. B. das CHARGE-Syndrom und das USHER-Syndrom. Für beide Syndrome sind genetische Abweichungen verantwortlich. Ursachen können durch entzündliche Erkrankungen des Gehirns, Schädel-Hirnverletzungen in Folge von Unfällen oder ein fortgeschrittenes Lebensalter gesetzt werden.
Grundsätzlich gibt es eine angeborene und eine erworbene Taubblindheit. Entscheidend ist, ob die Taubblindheit vor oder nach dem Spracherwerb auftritt, und ob zuerst Gehörlosigkeit oder Blindheit eintritt. Je nach Verlauf werden unterschiedliche Kommunikationsformen relevant. Welche Formen der Kommunikation es gibt, werden wir in zwei weiteren Newsletter-Beiträgen berichten.
Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®) unterstützt Betroffene bei Fragen rund um Rehabilitation und Teilhabe. Finden Sie passende Angebote in Ihrer Nähe und lassen Sie sich unabhängig und kostenlos beraten.
Weitere Informationen:
- Informationen zum Charge-Syndrom
- Internetseite des deutschen Taubblindenwerkes - Informationen zum Usher-Syndrom.
10/2025